In diesem Beitrag erfährst du verschiedene Möglichkeiten, dein Geld ohne Risiko anzulegen und dabei trotzdem Zinsen zu erhalten.
„Viele Menschen sehen es nicht ein, welch große Einnahme die Sparsamkeit ist“ – Cicero
Kannst du dich noch an die Zeiten erinnern, als es 4 – 5% Zinsen auf dein Sparkonto gab? Auch wenn es wie eine Ewigkeit erscheint, es war gar nicht so lange her. Anfang 2008 lag der Leitzins der Europäischen Zentralbank noch bei 4,25%. Zu diesem Leitzins kann eine größere Bank bei Bedarf jederzeit Geld ausleihen bzw. dein Geld bei der Zentralbank anlegen. Die Zeiten hoher Zinsen sind vorerst vorbei. Seit der Finanzkrise wurden diese allmählich auf 0,00 % künstlich gesenkt. Gründe dafür findet man in der Wirtschaftspolitik: Erstens helfen niedrige Zinsen den Industrieunternehmen einen günstigen Kredit aufzunehmen, um ihr Geschäft zu expandieren. Somit kann die Wirtschaft nach einer Krise angekurbelt werden. Andererseits verfolgen die Staaten ihr eigenes Interesse, Zinsen niedrig zu halten, um ehemals teure Kredite zu günstigen Konditionen abzubezahlen.
Für dich als fleißigen Sparer ist diese Situation kontraproduktiv, denn deine Bank wird die Niedrigzinsen an dich weitergeben. Bedeutet im Klartext: Du hast Glück, wenn du überhaupt Zinsen erhältst. Sogar negativen Zinsen sind keine Seltenheit mehr.
Um dieser Lage zu entgehen, greifen Anleger vermehrt auf Aktien und sonstige Sachwertinvestments zurück. Langfristig erzielen Aktien ca. 7 bis 9 % Rendite und lassen sich durch einen ETF vergleichsweise sicher besparen.
Trotzdem ist es verständlich, dass bestimmte Sparer zu wenig Risiko neigen und mit Kursschwankungen von Aktien nicht klarkommen. Andere hingegen würden ihr Geld zwar gerne riskanter anlegen, aber eben nicht langfristig. Es wird also ein Mittelweg gesucht: Eine sichere Geldanlage, um Risiken zu vermeiden und trotzdem halbwegs gute Renditen zu erzielen. Dafür eignen sich drei verschiedenen Geldanlagen:
- Tagesgeldkonto
- Festgeldkonto
- Geldmarkt Investment
Tagesgeldkonto – Was ist das?
Die aktuell beste Geldanlage ohne Risiko ist das Tagesgeldkonto. Dies ist ein separates Bankkonto, bei dem du dein Geld für eine beliebige Dauer parken kannst und dafür Zinsen kassierst. Die Zinsen beim Tagesgeldkonto sind variabel und können sich je nach Marktsituation ändern. Bedingt durch die hohe Liquidität – also der Tatsache, dass es keine Kapitalbindung gibt und du jederzeit auf dein Geld zugreifen kannst, offerieren Banken eher niedrigere Zinsen. Zurzeit liegt dieser Zins bei den meisten Banken bei 0 %, während einige wenige Finanzinstitute immerhin bis zu 0,35 % pro Jahr bieten. Das kann sich in den nächsten Jahren natürlich auch wieder nach oben anpassen. Abgesehen von den Zinsen ist das Tagesgeldkonto ein perfektes Instrument, um eine Sicherheitsreserve aufzubauen. Jeder vernünftige Anleger sollte mindestens 3 Monatsgehälter für den Notfall sofort verfügbar haben.
Tagesgeld Sicherheit
Egal, wo dein Vermögen aufbewahrt wird, du hast niemals 100 % Schutz gegen Entwertung oder Enteignung. Wenn du einer Bank nicht vertraust und dein Geld stattdessen unter dem Kopfkissen lagerst, kann es passieren, dass deine Wohnung ausgeraubt wird.
Nach dieser Denkweise ist Vermögen auf dem Tagesgeldkonto zu 99,9 % sicher aufbewahrt.
Es handelt sich hier um Guthaben bei einer Bank, welches durch das Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) der EU bis zu einem Betrag von 100.000 € geschützt ist.
Sollte die Bank z.B. Insolvenz anmelden, tritt eine Versicherung ein, die dir dein Vermögen auszahlt.
Tagesgeldkonto vs. Girokonto
Im Vergleich zum Girokonto kannst du vom Tagesgeldkonto keine Überweisungen empfangen oder ausführen, also z.B. Gehalt empfangen oder Miete bezahlen. Das hat für die Bank den Vorteil, das dein Kontostand nicht ständig schwankt und somit besser mit deinem Geld gewirtschaftet werden kann. Als Gegenleistung erhältst du einen höheren Zins von der Bank. Auch für deine Seite ist es ein psychologischer Vorteil, wenn du ein separates Sparkonto hast, bei dem du erst zweimal überlegst, ob du das Geld zu Konsumzwecken ausgeben willst. Andersherum ist das Girokonto eher für den täglichen Zahlungsverkehr gedacht und dient zusätzlich als Referenzkonto für dein Tagesgeld. D.h. du kannst von deinem Girokonto Geld auf das Tagesgeldkonto einzahlen oder auszahlen.
Tagesgeld Vergleich
Ein Berliner Startup hat sich dem Problem gewidmet, wie man trotz Nullzinspolitik ohne Risiko und mit bestmöglicher Rendite sein Vermögen aufbaut. Hierfür greift es nicht nur auf inländische Investitionsmöglichkeiten auf, sondern schaut sich den gesamten europäischen Markt an, um die besten Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Für dich heißt das: Du kannst dir das beste Angebot aller Anbieter selbst aussuchen. Die Homepage ,,Weltsparen.de ermöglicht einen Zinsvergleich verschiedener Tagesgeldkonten, bei denen du schon mit einer Mindestanlage von 1.000 € kostenlos starten kannst. Zusätzlich erhältst du eine Wilkommensprämie für den ersten Abschluss eines Kontos. Ich persönlich finde außerdem die Sparplan Funktion genial. D.h. du kannst per Dauerauftrag monatlich einen bestimmten Betrag deines Einkommens direkt auf das Tagesgeldkonto transferieren, um so ganz diszipliniert deine Rücklage aufzubauen. Weltsparen hat damit den Titel >> Beste Geldanlage ohne Risiko << redlich verdient.
Beste Geldanlage ohne Risiko: Festgeldkonto
Der Unterschied von Festgeld und Tagesgeld liegt darin, dass dein Geld beim Festgeldkonto für eine bestimmte mittelfristige bis langfristige Zeit bei der Bank geparkt wird. Du schließt mit der Bank damit einen Vertrag ab, dass du z.B. zwei Jahre dein Geld nicht anrührst. Da du damit auf Liquidität verzichtest, also dein Kapital länger bindest und nicht mehr flexibel bist, werden als Ausgleich höhere Zinsen auf dein Sparkonto gutgeschrieben. Der Zinssatz ist außerdem fix, d.h. du weißt ganz genau wie viel Geld du am Ende der Laufzeit bekommen wirst. Aktuell gibt es für eine Laufzeit von 5 Jahren bis zu 1,42 % Zinsen und für 10 Jahre bis zu 1,8 % Zinsen. Dein Geld ist natürlich wie beim Tagesgeldkonto sicher aufbewahrt. Meine persönliche Meinung zum Festgeldkonto ist zwiegespalten. Das Konto wirft trotz langer Kapitalbindung wenig Zinsen ab und eignet sich nicht wirklich als flexibel zugängliche Sicherheitsrücklage. Wählt man eine Laufzeit von 10 Jahren ist es durchaus realistisch, das sich die Zinsen nach ein paar Jahren schon nach oben angepasst haben, du aber weiterhin auf dem niedrigen Zins des Festgeldkontos sitzen bleibst (Zinsänderungsrisiko). Ein Festgeldkonto könnte sich bei einer kürzeren Laufzeit (1 – 3 Jahre) aber lohnen, wenn du schon heute weißt, dass du etwas in Zukunft abbezahlen musst – z.B. deine Bafög Schulden oder den Kauf eines Autos.
Beste Geldanlage ohne Risiko: Geldmarkt
Bei einem Geldmarkt Investment, z.B. durch den Kauf von kurzfristigen Staatsanleihen oder passenden ETFs an der Börse kannst du den Zwischenhändler, also die Bank, überspringen und direkt alle Einnahmen kassieren, die sonst teilweise über einen Gewinnabschlag an die Bank gehen würde. In den meisten Fällen solltest du dabei etwas mehr Zinsen als beim Tagesgeld und Festgeld (je nach Laufzeit) erwirtschaften. Der Nachteil ist jedoch, dass du hier keine Einlagensicherung hast. Das Ausfallrisiko ist trotzdem sehr gering, nahezu Null. Problematisch sehe ich aktuell eher das Problem, das die Niedrigzinspolitik der EZB teils zu negativen Zinsen auf dem Geldmarkt führt. Ein Investment in den Geldmarkt würde sich also eher wieder lohnen, wenn sich die Schieflage des Euros wieder entspannt hat.
Fazit:
Das Tagesgeldkonto ist für die meisten Fälle die beste Geldanlage ohne Risiko. Es erwirtschaftet zwar relativ wenig Zinsen, aber ist bezüglich des Sicherheitsaspektes und der Zugänglichkeit zum Geld sehr gut geeignet. Zusätzlich ermöglicht es als einziges Finanzinstrument eine zinsbringende Sicherheitsrücklage aufzubauen.
Hier gelangst du direkt zum Tagesgeldvergleich.
Wie erhalte ich höhere Zinsen?
Im Leben wie in der Finanzwelt gilt: Keine Rendite ohne Risiko. Finanzexperten empfehlen deshalb, nicht das gesamte Geld nur sicher in Sparkonten anzulegen, sondern einen gewissen Teil in Aktien zu investieren, da diese langfristig hohe Renditen erzielen und man bei der richtigen Anwendung das Risiko auf ein vernünftiges Maß senken kann. Schau dir dazu den folgenden Beitrag an und erfahre, wie du einen kostenlosen ETF-Sparplan erstellen kannst.
Ich persönlich nutze folgendes Konzept um meine Finanzen in Griff zu bekommen und sogar zu automatisieren: https://de.lazy-investing.com/post/automatisches-finanzmanagement-durch-fintech