Wir bemerken es im Alltag – die Preise scheinen immer weiter zu steigen. Das nennen wir Inflation, und es ist eine Realität, die uns alle betrifft. Aktuell liegt die Inflationsrate in Deutschland bei über 8 % pro Jahr, Tendenz steigend!
Wie du einen Schutz gegen die Inflation schaffst, um damit deinen Lebensstandard aufrecht zu erhalten, erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist Inflation?
Inflation ist ein anhaltender Anstieg des allgemeinen Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum. Wenn die Inflationsrate hoch ist, kann man mit einer Währungseinheit weniger Waren und Dienstleistungen kaufen.
Was verursacht Inflation?
Die Inflation wird in der Regel durch eine Kombination aus nachfrageseitigen und kostenseitigen Faktoren verursacht. Zu den Faktoren auf der Nachfrageseite gehören der Anstieg der Geldmenge, der Staatsausgaben und des Verbrauchervertrauens. Zu den Faktoren auf der Kostenseite gehören der Anstieg der Rohstoff-, Energie- und Arbeitskosten.
Die in 2021 / 2022 verursachte Inflation wurde durch die lockere Geldpolitik der Zentralbanken verursacht. Damit ermöglichte sie den Staaten sich durch günstige Zinsen zu refinanzieren. Anstatt ihren Haushalt zu konsolidieren, nahmen die Regierungen, insbesondere in der EU, vermehrt Schulden auf, um beispielsweise die Auswirkungen der Corona Krise zu finanzieren. Gleichzeitig verursachte die Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine ein Lieferkettenproblem. Dieses führte wiederum zu einer Angebotsverknappung und damit zum Anstieg der Warenpreise.
Was sind die Auswirkungen der Inflation?
Die Inflation hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Wirtschaftsakteure. Für Sparer ist die Inflation wie eine direkte Steuer, bei dem der reale Wert ihres Vermögens sinkt. Für Arbeitnehmer untergräbt die Inflation die Kaufkraft ihrer Löhne. Die Einkommen halten nicht mit den steigenden Preisen Schritt, wodurch der Lebensstandard sinkt. Dies kann auch zu Unruhen in der Gesellschaft führen. In der Regel werden Arbeitnehmer bzw. ihre Gewerkschaften daraufhin versuchen, eine Lohnerhöhung durchzusetzen. Dies führt wiederum zur Lohn-Preisspirale. Unternehmen geben die erhöhten Lohnkosten in Form von höheren Preisen an die Verbraucher weiter, sodass sich die Inflation noch weiter verschärft. Zuletzt kann dies zu einer wirtschaftlichen Rezession und damit steigender Arbeitslosigkeit führen.
Wie kann ich mich vor der Inflation schützen?
Mehrere Strategien können einen Schutz gegen Inflation bieten.
Reduziere unnötige Ausgaben:
Eine Möglichkeit, der Inflation einen Schritt voraus zu sein, ist, einfach weniger Geld auszugeben. Überprüfe dein Budget und finde heraus, wo du unnötige Ausgaben, z.B. für Luxus Artikel einsparen kannst.
Erziele ein höheres Einkommen:
Wenn du mehr Geld verdienst, kannst du die steigenden Ausgaben besser decken. Verhandle dafür ein höheres Gehalt bei deinem Arbeitgeber oder erhöhe selbst deine Preise, wenn du selbstständig tätig bist.
Investiere in Sachwerte:
Anleger, die sich fragen, wohin mit dem Geld während der Inflation, sei gesagt: Der beste Inflationsschutz ist immer noch eine Investition in Vermögenswerte wie Immobilien oder Gold. Diese können dazu beitragen, deine Kaufkraft zu schützen, da diese Gegenstände in der Regel an Wert gewinnen, wenn die Inflation steigt.
Inflation: Wohin mit dem Geld?
Es gibt verschiedene Anlagen zum Inflationsschutz, die mehr oder weniger mit der Inflationsrate korrelieren. Wie immer gilt beim Investieren: Nicht alles auf eine Karte setzen, sondern diversifizieren. Vergleiche die Optionen und wähle mehrere Varianten, um deine Sicherheit zusätzlich zu erhöhen.
Inflationsschutz: Immobilien
Der klassische Sachwert schlechthin sind Immobilien. Empirische Daten zeigen, dass die durchschnittliche Rendite von Immobilien (Mieteinnahmen zzgl. Wertsteigerung) knapp über der durchschnittlichen Inflationsrate liegt. Um ein Klumpenrisiko zu vermeiden, solltest du nicht dein komplettes Geld in eine Immobilie investieren. Besser geeignet sind Immobilienfonds, z.B. In Form von ETFs oder Immobilienaktien, sogenannte REITs. Diese können bei einem Online Depot Konto wie Trade Republic erworben werden.
Immobilien ETFs:
- IShares European Property Yield UCITS ETF
- IShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF
Immobilien REITs:
- Deutsche Konsum REIT
- Hamborner REIT
- Alstria Office REIT
Vorsicht vor Überbewertung: Im aktuellen Umfeld solltest du jedoch Vorsicht walten lassen, da Immobilienpreise sehr hoch bewertet sind. Erwirbst du eine Immobilie zum aktuellen Marktpreis kann es sein, dass in den nächsten Jahren die Blase platzen wird und du einen Verlust einfährst.
Inflationsschutz: Rohstoffe
Rohstoffe wie Öl, Nahrungsmittel oder Bauteile werden für die Produktion von Waren verwendet. Bedingt durch eine hohe Nachfrage und/oder niedriges Angebot erleben Rohstoffe während einer Inflation kurzfristig massive Preissteigerungen. Hierfür könntest du beispielsweise in einen diverzifiierten ETF, wie den iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF investieren.
Aber Achtung: Eine Investition in Rohstoffe gleicht eher einer Spekulation, da die Preissteigerungen oft nur kurzer Natur sind. Die Preise gleichen sich in der Regel langfristig wieder nach unten aus.
Inflationsschutz: Gold
Gold und andere Edelmetalle werden in Zeiten der Inflation oft als sicherer Hafen angesehen. Das liegt daran, dass sie in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ihren Wert tendenziell behalten. Gold kann in verschiedenen Formen erworben werden, z. B. physisch als Münzen und Barren, die zuhause oder in der Bank aufbewahrt werden. Diese können über seriöse Plattformen wie Gold.de erworben werden. Alternativ kannst du in Gold als Wertpapier über einen ETF bzw. ETC investieren, z.B. iShares Physical Gold ETC. Diese können über ein kostenloses Depot Konto von Scalable Capital erworben werden.
Geheimtipp: Inzwischen gibt es goldgedeckte Kryptowährungen wie PAX Gold, die immer dem Wert einer Unze Gold entsprechen. Solche Stable Coins können u.a. auf der Krypto Börse Binance erworben werden.
Inflationsschutz: Bitcoin
Bitcoin genießt ein hohes Vertrauen unter Krypto Investoren und zeigt zumindest langfristig eine gewisse Wertstabilität. Neue Bitcoins können nur durch erheblichen Arbeitsaufwand geschürft werden und ihre Gesamtanzahl ist begrenzt. Dadurch ergibt sich ein deflationärer Charakter, der in Theorie zu einer stetigen Wertsteigerung im Vergleich zu den inflationären Fiatwährungen wie Euro und Dollar führt. Zudem hat Bitcoin gegenüber Edelmetallen den Vorteil, dass die digitale Lagerung und der Transfer deutlich effizienter sind.
Im Worst-Case-Szenario einer Hyperinflation ist Bitcoin wahrscheinlich die beste Absicherung. In der Vergangenheit hat eine Hyperinflation die Regierungen dazu veranlasst, drakonische Maßnahmen gegen das Privatvermögen ihrer Bürgerinnen und Bürger zu ergreifen. Oft wurde der Besitz von Gold und anderen Edelmetallen verboten, sodass sogar Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden. In anderen Fällen wird eine Vermögenssteuer, z.B. auf das Immobilien- oder Aktienvermögen erlassen. Bei Kryptowährungen ist es wiederum deutlich schwieriger, die Eigentumsverhältnisse nachzuvollziehen, sodass dein Vermögen im besten Fall unberührt bleibt.
Bitcoin und weitere Kryptowährungen kannst du praktisch und sicher auf der Digital Exchange der Börse Stuttgart handeln.
Anleihen mit Inflationsschutz (TIPS)
Inflationsindexierte Staatsanleihen, auch Real Return Bond oder Treasury Inflation-Protected Securities (TIPS) genannt, sind Schuldverschreibungen, bei denen der Kupon an die Inflation, also an den Verbraucherpreisindex (VPI), angepasst werden. Das heißt, wenn die Preise steigen, steigen auch die Zahlungen für die Anleihe.
Solche Anleihen können vereinfacht über einen ETF mit Inflationsschutz, z.B. den iShares € Inflation Linked Govt Bond UCITS ETF erworben werden. Diesen kannst du ebenfalls über das Depot Konto von Trade Republic erwerben.
Inflationsschutz: Aktien
Obwohl dies von Privatanlegern selten so wahrgenommen wird, bieten Aktien in den meisten Szenarien den besten Schutz gegen Inflation.
Es stimmt, dass Aktien kurzfristig nicht gut abschneiden, wenn die Inflation hoch ist. Aber langfristig erweisen sie sich als gute Investition, da die Unternehmen in der Lage sind, ihr Geschäftsmodell anzupassen und die Kostensteigerungen an die Verbraucher weiterzugeben. Im letzten Jahrhundert haben Aktien alle anderen Anlageklassen in Bezug auf die Rendite übertroffen.
Vereinfacht können Anleger dabei auf einen ausreichend diversifierten Aktien ETF, wie den MSCI World zurückgreifen. Alternativ können Investoren auch nur bestimmte Aktien kaufen, die von der Inflation profitieren.
Welche Aktien bei Inflation kaufen
Um dich vor der Inflation zu schützen, musst du in Aktien investieren, die eine Preissetzungsmacht haben. Das sind Unternehmen, die Preiserhöhungen ohne wesentlichen Rückgang der Nachfrage an ihre Kunden weitergeben können. Grundsätzlich sind das Unternehmen aus den Bereichen Basiskonsumgüter, Pharma und Energieversorger.
Im Bereich der Basiskonsumgüter haben sich Unternehmen wie Coca Cola (KO) und Procter & Gamble (PG) als inflationsresistent erwiesen.
Das Gleiche gilt für Unternehmen des Gesundheitswesens, die oft in der Lage sind, die Preise zu erhöhen, ohne die Nachfrage zu beeinträchtigen. Johnson & Johnson (JNJ) und Pfizer (PFE) sind zwei bekannte Pharmakonzerne, die in vergangenen Krisenzeiten konstante Erträge erzielt haben.
Nicht zuletzt werden Ölaktien, wie z.B. Exxon Mobil (XOM) und Shell (RDS-A), oft als eine gute Möglichkeit angesehen, von der Inflation zu profitieren. Wenn der Ölpreis steigt, steigen auch die Gewinne der Ölunternehmen.
Alternativ kannst du auch hier auf einen diversizifizierten ETF zurückgreifen:
- Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF 1C
- Xtrackers MSCI World Energy UCITS ETF 1C
- Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF 1C
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Was schützt nicht vor Inflation:
Festgeldkonten, Tagesgeldkonten sowie festverzinsliche Wertpapiere, z.B. Anleihen schützen nur selten vor Inflation, da die Zahlungen für diese Instrumente oft fix sind. Du erwirbst beispielsweise eine Staatsanleihe mit jährlicher Zinsausschüttung von 2 %. Steigt die Inflation jedoch auf jährliche 3 % an, verlierst du jedes Jahr 1 % an Kaufkraft von deinem investierten Vermögen.
Gleiches gilt für Bargeld, das nur unter deinem Kopfkissen oder auf dem Bankkonto gehortet wird. Dieses erwirtschaftet logischerweise keinen Ertrag und verliert jährlich durch Inflation an Wert.
Fazit
Es gibt eine Vielzahl von Methoden, um dein Geld vor der Inflation zu schützen, aber einige sind besser als andere. Eine der besten Strategien besteht darin, in Anlagen zu investieren, die ihren realen Wert behalten oder sogar höhere Einnahmen bei steigender Inflation erzielen. Am besten du baust dir dafür ein diversiziertes Portfolio mit Aktien, Edelmetalle, Kryptowährungen und Immobilien auf.
Du kannst auch Maßnahmen ergreifen, um deine Ausgaben zu reduzieren und einen sparsameren Lebensstil zu führen. Inflationsschutz ist ein wichtiger Teil der Finanzplanung und sollte von jedem beachtet werden. Wenn du dir die Zeit nimmst, zu verstehen, wie die Inflation funktioniert und wie sie sich auf deine Finanzen auswirken kann, kannst du dafür sorgen, dass dein Geld immer seine Kaufkraft behält.