Immobilien Hype: Warum Immobilien die letzten 10 Jahre angestiegen sind

Immobilien gelten in der breiten Bevölkerung als das Wundermittel zur Erreichung von Wohlstand. Für viele Mittelständler ist es das Ziel Ihres Lebens mindestens eine Immobilie selbst zu besitzen. Eine Analyse der Google Suchmaschine (Google Trends) zeigt, dass dies nicht nur der Traum einer älteren Generation ist, sondern das Interesse in den letzten 10 Jahren stark zugenommen hat. Die Begriffe Immobilie kaufen / Wohnung kaufen / Haus kaufen wurden nach der letzten Finanzkrise und dem Beginn der Nullzinspolitik in Europa immer häufiger gesucht:

Haus kaufen - Suchanfragen

Doch viele private Immobilien Käufer vergessen, welche Risiken sie sich für Jahrzehnte damit einholen, welche Rendite sie tatsächlich erwirtschaften und dass uns die Geschichte lehrt, dass Preise eben nicht nur nach oben gehen. In diesem Beitrag erfährst du, warum Immobilien als Investment überschätzt werden und wie viel Rendite sie tatsächlich bringen.

Gründe für das Preiswachstum von Immobilien

Von 2010 bis 2020 haben sich die Immobilienpreise in Deutschland im Durchschnitt knapp verdoppelt. Selbst in Schrumpfungsregionen sind Preise angestiegen. Im folgenden findest du vier Gründe warum Immobilienpreise einen Boom erlebt haben:

  1. Nullzinspolitik der EZB: Aktuell ist Geld billig zu leihen, sodass auch Verbraucher von niedrigen Zinsen profitieren können. Ein Immobilien Investment geht meistens mit Hypothekendarlehen daher, um das Haus zu finanzieren und langfristig abzubezahlen. Gleichzeitig wird der Fremdkapital Anteil wie ein Hebel auf die Rendite (siehe Leverage Effekt). Es ist also logisch sich hier stärker zu verschulden, solange man Zins und Tilgung durch den Gewinn wieder kompensieren kann. Bei sonstigen Investments wie Aktien, bei denen keine Sachwerte erworben werden, erhält man jedoch keine so lukrative Darlehenszinsen.
  2. Nach der letzten Finanzkrise investierte der Staat massiv in neue Infrastruktur und Immobilienprojekte. Er erhöht damit die Nachfrage nach Rohstoffen und Handwerkern/Ingenieuren, wodurch die Preise für ebendiese ansteigen.
  3. Urbanisierungstrend: Die Menschen zieht es in die Städte. Insbesondere die gefragten Regionen – Berlin, München, Hamburg, Frankfurt etc. erleben einen Bevölkerungszuwachs, teils auch aus dem Ausland. Im aktuellen Zustand bieten diese Städte die meisten Arbeitsplätze und haben eine entsprechend höhere Lifestyle Qualität.
  4. Immobilien Influencer und Communities: Durch auf Aufstieg der sozialen Medien konnten diverse Influencer eine Community auf Facebook/Instagram/Youtube aufbauen. Dies führt dazu, dass sich noch mehr Leute für Immobilien Investments interessieren und entsprechend am Markt nachfragen

Werden Immobilienpreise weiter steigen?

Es gibt viele Argumente, die dafür sprechen, dass Immobilienpreise mittelfristig weiter ansteigen werden. Noch mehr Argumente gibt es jedoch, dass wir den Höhepunkt bereits erreicht haben, sodass Preise eher stagnieren bzw. fallen werden.

Für einen Anstieg der Immobilienpreise spricht, dass die Europäische Zentralbank weiterhin Marktzinsen künstlich niedrig hält. Möglicherweise hat die Corona Krise hier sogar noch mehr Öl ins Feuer geworfen, da sich die Staaten stärker verschulden mussten. Folglich wird die Niedrigzinspolitik zur Rettung der Europäischen Union fortgeführt.

Auf der anderen Seite fürchten Anleger sich vor einer steigenden Inflation investieren folglich vermehrt in Sachwerte, wie Immobilien.

Trotz der vielen Beschwerden über steigende Miet- und Häuserpreise in den Metropolregionen, sind diese im Vergleich zu anderen westlichen Ländern noch vergleichsweise gering, bieten also noch genug Puffer für einen weiteren Anstieg. Hier vergleicht man gerne die durchschnittlichen Quadratmeterpreise in Berlin iHv. 3.282 € mit London iHv. 7.100 €.

Wir Menschen sind außerdem Gewohnheitstiere und tendieren zu Herdenverhalten. Gerade in Deutschland wird sich die Meinung, dass Immobilien die beste Kapitalanlage sind, nicht von heute auf morgen ändern. Immobilien haben sich in unserer Gesellschaft bewährt und führen bei den meisten Anlegern nicht zu schlaflosen Nächten, wie es beispielsweise bei Aktien der Fall sein kann. Einfach gesagt, werden viele Investoren Häuser und Wohnungen kaufen, weil sie sich nicht über Alternativen informieren.

Was spricht jedoch für eine Kehrtwende?

Dies erfährst du im nächsten Artikel – 4 Gründe, warum Immobilienpreise fallen werden

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